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Russen auf Geba

1961

stand noch die Jugendherberge – Meininger Hütte

Über Nacht hatten die Russen Ihr Domizil, auf der Hohen Geba, einem 12 ha großen Areal aufgeschlagen.

Eine Radarstation mit ca. 60 – 70 Personen die Abhörstation und die Überwachung erfolgte durch fahrbare Radarstationen (auf Lkws)

ca. 2 Jahre waren diese in Armeezelten untergebracht, Sommer und Winter.
1962

Die Hohe Geba wird zum Sperrgebiet erklärt. Die Meiniger Hütte von ihnen in Beschlag genommen.

1963

wurde ein Bataillon mit Kettenfahrzeugen stationiert. Radar und zum Teil Luftwaffe.

1965

5 Gebäude wurden durch ortsansässige Firmen gebaut, von einem Haus stehen nur noch die Fundamente, es handelte sich um ein Bretterhaus welches in den 80 er Jahren bei einem Sturm einstürzte.

 

Ein großes Bataillon mit ca. 500 Soldaten und Offizieren mit Kettenfahrzeugen wird auf der Hohen Geba stationiert. Ein Major und ein Politmajor waren die Verantwortlichen dafür.

 

In den 70 er Jahren brannte die Meininger Hütte ab. Es kam ein Dach darüber und der Keller wurde als Lebensmittellager genutzt.

 

Russen auf Geba

1978

Ein Gebäude, wurde durch die Russen selbst errichtet. Hier wohnten die Chefs der Luftwaffe mit Ihren Familien. 4 Wohnungen mit Bad, WC, Küche und Schlafzimmer.

2007

wurde dieses Gebäude als Rhoenenergiehaus durch die Einheitsgemeinde Rhönblick umgebaut.

Soldaten waren ca. 3 Jahre auf der Hohen Geba stationiert.

  

Haus 1

waren untergebracht,

  • der verantwortlicher Offizier
  • die Waffenkammer (jetzt Gastraum)
  • die Bekleidungskammer (jetzt Museum)
  • der Schulungsraum (jetzt Teil der Gaststätte)
  • der Schlafsaal für 120 Soldaten (jetzt großer Saal)


im unteren Teil befanden sich:

  • ein Speiseraum für Soldaten
  • eine Küche, Lager (Soldaten haben gekocht)
  • ein Speiseraum für Offiziere – Offizierscasino

 

Heute befinden sich hier die Infostelle des Fremdenverkehrsvereins, der kleine Saal, Duschen, Toiletten, ein Heizraum und ein Lagerraum für Holz.

 

 

Haus 2

befand sich die Luftwaffe und die Hubschrauberpiloten das Magazin ein Schulungs- und Veranstaltungsraum

 

Haus 3

waren die Unterkünfte der Offiziersfamilien und Fähnriche

  • je Familie 2 Zimmer
  • gemeinsame Küche und Bad
  • es wurde abwechselnd gekocht.
  • durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Jahre, oder bei Familien mit schulpflichtigen Kindern, kürzere Abstände.

 

Haus 4

  • wie Haus 3
  • auf jeder Seite 3 Familien insgesamt 6 Familien in einem Gebäude.

 

Es gab einen Spielplatz für die Kinder.

 

Die Familien mit Kindern hatten sich im Wald nach Stepfershausen einen Grillplatz angelegt. An Wochenenden wurde hier Schaschlik an großen Stäben gebraten – es ging sehr lustig und feucht zu, auch einheimische waren mit dabei.

 

Bei größeren Veranstaltungen in den umliegenden Orten waren ebenfalls die Familien mit Kindern dabei auch bei Kinderfesten in den Kindergärten.

 

Das Gelände war eingezäunt aber Kinder hatten ungehinderten Zutritt. Sie bekamen Tee gekocht oder sie bekamen Abzeichen geschenkt. Die Soldaten und Offiziere waren sehr kinderlieb.

 

Magazin 

  • Anfangs gab es ausländisches Bier – wurde dann aber verboten
  • Russen und Deutsche konnten hier einkaufen. 
  • Deutsche vorwiegend mit guten Verbindungen.

 

Appellplatz 

  • geteert und mit einem Denkmal mit Leninbüste versehen
  • täglich um 18.00 Uhr ging es zum Appell
  • der Dienst dauerte 12 Stunden

  

Russen auf Geba 2

 

 

Gearbeitet wurde in den umliegenden LPGs – Pflanzenproduktionen Helmershausen, Hümpfershausen, Herpf usw. Als Lohn gab es Farbe zum Streichen der Gebäude, Baumaterial oder Lebensmittel wie Kartoffeln, Gemüse was in den Agrarbetrieben angebaut wurde.


Für die Soldaten wurde der Lohn im Magazin ausgezahlt, 15,00 Mark im Monat.
Wenn an der Uniform ein Knopf fehlte oder Kragenbinde zerschlissen war usw. musste sie diese sofort kaufen und bezahlen.

 

Beliebte Tauschobjekte mit der Bevölkerung waren:

  • Schnaps gegen Stiefel
  • Benzin gegen Schnaps oder Geld
  • Schnaps und Geld
  • Schmuck gegen Geld
  • Glaswaren gegen Geld und vieles mehr.

 

Patenbetriebe auf Kreisebene war das Straßenbauamt Meiningen und auf Bezirksebene der Kalibetrieb in Merkers. Diese Betriebe unterstützten die Stationierten Einheiten. Vom Straßenbauamt wurden Straßen und Höfe geteert und vom Kalibetrieb die gesamte Außenbeleuchtung des Objektes realisiert. An der Stelle des heutigen Rhönkulturgartens befand sich die Radarstation. Auf Erdhügeln standen schwere Kettenfahrzeuge, die mit Radar ausgerüstet waren.

 

Hubschrauberlandeplatz

hier waren ständig Hubschrauber stationiert, diese flogen täglich die Grenze ab und kamen bei Zwischenfällen zum Einsatz.

 

Tankstelle

befand sich neben dem Hubschrauberlandeplatz.

 

Zentrale

befand sich neben Haus 1 in Richtung Geba.


Sauna

  • befand sich hinter dem Haus 1
  • Öffnungszeiten:
    für Soldaten freitags
    für Offiziere samstags

 

Sseit 1978 hatte die Staatssicherheit ein eignes Gebäude, hier wurden aus dem umliegenden Gebiet die Gespräche abgehört.

 

Am 9.11. jeden Jahres, dem Tag der Sowjetarmee wurden große Veranstaltungen durchgeführt.

 

1990 gab es noch eine Radarstation mit ca. 150 Soldaten und Offizieren.
40 Soldaten und Offiziere der Luftwaffe und Hubschrauberbesatzung.
Die Hubschrauberbesatzung wurde alle 14 Tage gewechselt.

 

22.04.1991

Die Soldaten und Offiziere auf der Hohen Geba wurden Verabschiedet.
Ein Oberst der Bundeswehr war zugegen, um das Objekt ans Bundesvermögenssamt zu übergeben.


Danach wurde das Gelände noch drei Jahre von der Bundeswehr bewacht.
Trotz Bewachung wurde viel zerstört. Zu Himmelfahrt 1991 wurde das Objekt gestürmt und vieles verwüstet. Insgesamt standen 31 Gebäude ( Unterstände mitgerechnet) auf dem Gelände der hohen Geba.

 

Russen auf Geba 3 Russen auf Geba 4

 

Bis zum heutigen Tag wurden 26 Gebäude abgerissen und entsorgt.
Bei der Entsorgung waren das Landratsamt Schmalkalden Meiningen und der ehemalige Betrieb STS Rippershausen, die Gemeinden Helmershausen und Geba eine große Unterstützung. Es wurde Technik zur Verfügung gestellt und die Entsorgung übernommen.

 

5 Gebäude stehen noch – diese sollen nach und nach saniert und genutzt werden.


Der Ausbau des Hauses 1 wurde gemeinsam durch die Einheitsgemeinde Rhönblick und den Mitgliedsgemeinden des Fremdenverkehrsvereins Geba e.V. begonnen und teilweise realisiert.


Unterstützung kam durch das Landratsamt, dem Landrat, dem Arbeitsamt Meiningen und dem Landwirtschaftsamt. Die Gemeinden stellten ihre Technik und Personal zur Verfügung und die Planungskosten wurden von Ihnen übernommen. Eine funktionsfähige Kläranlage wurde geschaffen.

 

Dieses Museum und das gesamte Gebäude, sowie der Rhönkulturgarten und das gesamte Areal auf der Hohen Geba soll ein touristischer Anlaufpunkt werden, der von Natur aus vorhandene Panoramablick ist wohl einzigartig aber nicht ausreichend, wenn das nötige Umfeld fehlt.

 

Russen auf Geba 5

 

Die Einheitsgemeinde Rhönblick und die Mitgliedsgemeinden des Fremdenverkehrsvereins haben sich das Ziel gesetzt gemeinsam das Umfeld interessant und sehenswert zu gestalten.

 

Mit der Schaffung einer gastronomischen Einrichtung und der Fortführung der Maßnahme Rhönkulturgarten, dem Ausbau des Hauses 1 der Zusammenarbeit mit der Kunststation Öpfershausen und dem Biosphärenreservat Rhön sind wir auf dem Weg dorthin. 

 

Russen auf Geba1